Ab 21.01.2016:  Aktuelle Ergänzungen auf dieser Webseite immer oben zu finden:

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Fortsetzung zu unten stehender Kommentierung v. 22. Januar 2016:

Das am 22.01. hier wiedergegebenen Zitat von Prof. Bruckmann enthält das Wort "beigetragen", was konkret bedeutet, dass - wie das LANUV bereits beschrieben hatte - einige andere Schrottverwerter mit in die Ursachenbetrachtung für die PCB-Belastung im Dortmunder Hafenbereich einbezogen wurden. - Die Wortwahl "beigetragen" impliziert zugleich auch die Mitverursachung etwaiger PCB-Belastungen im Hafenbereich durch das belastete Envio-Gelände.

Das LANUV hatte in 2010 einige Gelände der Firmen "A" bis "E" sowie das Envio-Gelände PCB-verprobt und war hierzu in überraschend hohem Ausmaß fündig geworden:

Größter angegebener PCB-Fund bei einer der anderen 5 Firmen: 324 mg PCB /Kg
Größter angegebener PCB-Fund auf dem Envio-Gelände: 48125 mg PCB / Kg

- wie man sieht, mithin mehr als das Hundertfache des übrigen analysierten, maximal belasteten Verdachtsgebiets

- siehe dazu LANUV-Web-Publikation:
Umweltbelastung durch polychlorierte Biphenyle (PCB) in Nordrhein Westfalen
des LANUV v. 13./14.10.2011, Autor u.a. Dr. Hiester, Seite 5 ff.

Das dort dargestellte Diagramm der vorgefundenen und gemessenen PCB-Belastung ist bei flüchtiger Betrachtung geeignet (evtl. Ziffern übersehbar), die PCB-Findungen auf dem Envio-Gelände graphisch zu beschönigen, da keine Unterbrechungsrisse in den zugeordneten, das Diagramm tatsächlich aufsprengende Mengensäulen erkennbar sind und die Grafik bei weitem die Seitenhöhe um cirka das Neunzigfache der Diagrammhöhe überragt hätte - im LANUV-Begleittext wird dies jedoch klargestellt ("um Größenordnungen"- sowie in einem weiterem Report der LANUV-Autoren):

"Dabei liegen die auf dem Firmengelände von ENVIO festgestellten PCB-Konzentrationen um Größenordnungen höher als auf den Schrottplätzen anderer Firmen im Hafengebiet, so dass ENVIO als Hauptverursacher der Umweltbelastung durch PCB im Dortmunder Hafen anzusehen ist." 
(Textl. Hervorhebung von mir)
Anmerkung: Bei den Furanen ff (PCDD/F) ergab sich ein ähnliches Bild, insoweit auch hierzu das Belastungsmaximum auf dem Envio-Gelände vorgefunden wurde.

 Der Autor dieser Webunterseite hat ein mathematisches Tool in Arbeit, welches in der Lage ist - im Rahmen bestimmter vereinfachender Modellannahmen - , Ortungen verdächtiger PCB-Quellenlokalisationen zu unterstützen. Dieses Ortungs-Tool (basierend auf der Methode der kleinsten Quadrate) habe ich mittlerweile auf zwei Fälle anwenden können - wie es scheint, mit hochplausiblem Erfolg. So konnte ein Schredder für Metallschrott in Essen-Kray - auf der Grundlage von Messungen mittels Bioindikatoren - bei einer Annäherung im Hauptmaximum auf cirka 50 m als PCB-Quelle plausibilisiert / bestätigt werden. - Vielleicht kann diese Ortungsanstrengung/-analyse als zusätzliche, unabhängige Auswertung verstanden werden.

In der vergangenen Woche wurde die umfangreiche LANUV-Messung im Hafenbereich v. 31.03.2010 bis 29.04. 2010 mit dem genannten Ortungs-Tool ausgewertet.  Das Firmengelände Envio zeichnet sich dabei deutlich als mögliche PCB-Quelle ab, jedoch zusätzlich ein noch deutlich höherer Verdacht zu einer emittierende Fläche im Umfeld des Kohlehafens.

Der Autor kommt nach einigen Abschätzungen zu der begründeten Meinung, dass eine Erklärbarkeit für die PCB-Belastung zu dem Zeitraum der o.g. Messperiode im Hafenumfeld zu einem nicht unerheblichen Anteil dem Firmengelände Envio auf Grund der damals gemessenen PCB-Belastungen zugewiesen werden kann und i.V.m. den lokalen PCB-Funden sogar muss - in gutem Einklang mit den LANUV-Aussagen (nämlich das Firmengelände Envio als eine Verursachung anzusehen).

Dieses numerische und graphische Zwischenergebnis einer Ortsbestimmung von möglichen PCB-Quellen beruht hierbei nicht auf Verfolgung einzelner, konkreter Rückwärtstrajektorien der Luftbewegung mit Berücksichtigung von Geländehöhen, Gebäudestandorten und Geländerauhigkeit / Vegetation - das Ergebnis ist begründet mit Resultaten von 129 * 89 Ausgleichungsberechnungen, welche flächendeckend über den Hafenbereich 25 m * 25 m große Rasterquadrate jeweils einzeln als mögliche PCB-Quellen daraufhin prüfen, inwieweit und wie genau mögliche PCB-Quellen mittig auf den Rasterquadraten unter den gegebenen Windrichtungshäufigkeiten die protokollierten PCB-Messwerte an den Messstandorten Nr. 1 bis Nr. 12 vom 31.3. bis 29.4.2010 wiedergeben. - Rein messtechnisch liegt im vereinfachten Modell eine Überbestimmung vor, so dass diskutiert werden kann, ob zwei Hauptmaxima genügend aussagekräftig hergeleitet werden können - die Anzahlen der Messungen (12 Messstandorte) geben diese Möglichkeit unter vereinfachenden Annahmen mathematisch sehr wohl her.

Für eine Inaugenscheinnahme ist das Zwischenergebnis für den Zeitraum April 2010 klar und eindeutig. - Envio war damals noch in Produktion und durch die öffentliche Diskussion bereits vorinformiert und hatte daher grundsätzlich Gelegenheit, Filtertechniken zu verstärken. Auch reichen die verdächtigen, hier numerisch vorgefundenen Emissionswerte im Rahmen des Modelles dazu aus, eine Isolinie für gleiche PCB-Quellenerklärbarkeit zu errechnen, welche sich auf Grund der Datenlage deutlich um das Envio-Gelände legt - ein augenscheinliches Indiz für eine Quelleneigenschaft - auch wenn in der resultierenden Graphik ein weiter westlich liegendes Gebiet mit sichtbar noch größerer Erklärbarkeit sich darstellt.

Das Ortungs-Tool setzt flaches Gelände und ungestörte Luftbewegungen voraus - immerhin ist das Hafengebiet an sich flach, wenn auch einige Verzerrungen infolge der Gebäudelokalisationen in der Ergebnisdarstellung sich noch auswirken werden.

Freilich bedarf ein Ortungs-Tool eines interessierten Bürgers, der kein Umweltexperte ist, einer professionellen Beurteilung oder Einschätzung (dazu habe ich eine Kontaktaufnahme zu einschlägigen Experten bereits eingeleitet). Die resultierende PCB-Erklärbarkeitskarte (Ortungs-Tool) und mehr dazu in den nächsten Wochen auf einer zusätzlichen Webunterseite, welche ich eigenverantwortlich nach Abstimmung innerhalb der Bürgerinitiative auf der BI-Webseite publizieren darf - 
geplanter Titel: "PCB-Quellenortung - Weiterentwicklungen denkbar ?".

Mein Wunsch ist, das Ortungs-Tool noch in diesem Jahr Interessenten auf dem Download-Wege auf einer neuen Webunterseite der Bürgerinitiative zur Verfügung stellen zu können.

Für den Betrachter der graphischen Ergebnisdarstellung dieser Ortungsanalyse (Messdaten v. 31.3.-29.4.10) entsteht im Envio-Fall immerhin der Eindruck einer offensichtlichen Klarheit, welche durch eindeutige Aussagen des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalens und des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- Westfalens vom 7. April 2011 voll umfänglich gestützt wird. 
Ein erwartbarer Urteilsspruch am Ende des demnächst vier Jahre währenden, strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens der 35. Strafkammer am LG DO wird gemäß dem derzeitigen Prozessverlauf schon irgendwie kontrastieren können zu den Aussagen der beiden Ministerien:

 

"Der Fall ENVIO / PCB in Dortmund      Fachaufsichtliche Gesamtbewertung"

 - dort auf Seite 5 unter Sachverhalt ...:
"Im Jahr 2010 wurde festgestellt, dass die Behandlungsanlage für PCB-haltige Abfälle der Firma ENVIO Recycling GmbH & Co. KG ... im Dortmunder Hafen zu erheblich erhöhten PCB-Immissionsbelastungen bei Arbeitnehmern dieser Firma und zu einer erhöhten PCB-Immissionsbelastung in der Umgebung geführt hat. ...

Die Firma Envio ist hauptverantwortlich für diese Belastungen.

Es gibt zwar weitere PCB-Emittenten im Dortmunder Hafen, die jedoch von wesentlich geringerer Bedeutung sind. Hohe Werte von Wisch- und Fegeproben sowie die Ergebnisse des Bio-Monitorings zeigen, dass die Firma ENVIO ihre Pflichten als Betreiber und Arbeitgeber über Jahre missachtete und somit die Beschäftigten und das Umfeld einer Gefährdung ausgesetzt hat." (sh. S. 5 v. 74).   (Textl. Hervorhebungen vom Webseitenautor.)

Wunsch des Autors hier ist, dass im Envio-Prozess alle stattgefundenen PCB-Messkampagnen des LANUV im Dortmunder Hafenbereich umfassend gewürdigt und einer systematischen, vollständigen Auswertung zugeführt werden und somit auch im Envio-Prozess der Wahrheitsfindung dann wirksam dienen können.

R.U. 5.2.2016


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Hier zu der von der 35. Strafkammer des Dortmunder Landgerichtes
in 2015
protokollierten Nichtfeststellbarkeit der Verursachung
etwaiger PCB-Belastungen im Hafenbereich durch die Firma Envio
:

Die bereits PCB-vorbelasteten Envio-Flächen wurde
2007 von dem Vorbesitzer Firma ABB
- noch vor der weiteren Produktion der Fa. Envio -
gereinigt, wenigstens teilweise. - Mit Übernahme der ABB-Flächen -
begleitet vom vorherigen Outsourcing der Firma Envio - waren einige
wichtige Kenntnismöglichkeiten über den qualitativen Erfolg
dieser Reinigung prinzipiell möglich gewesen, darf gemeint werden.

Wenn die 35. Strafkammer die o.g. Nichtfeststellbarkeit
im kommenden Urteilsspruch zum wesentlichen Verfahrensergebnis machen
sollte, so bleibt die folgende professionelle Aussage
vom 6. August 2010 über PCB-Verwehungen von der Envio-Fläche
zu würdigen und zu berücksichtigen - darf aus Laiensicht
hier einmal geäußert werden - siehe bitte dazu:

http://www.dioxindb.de/dokumente/luftkonz_10_07.pdf

Aus diesem Bericht des LANUV an die Bezirksregierung Arnsberg
vom 06.08.2010 - Seite 3, 2 Absatz:

"Die Gehalte der polychlorierten Biphenyle waren im
Jahr 2010 am Messpunkt Hafenwiese gegenüber
den Vergleichswerten deutlich erhöht, und zwar
ungefähr um einen Faktor 4 bei der Summe der 6 DIN-
Kongenere und ungefähr um einen Faktor 10 bei den
coplanaren PCB.

Der Vergleich mit den Messwerten in Dortmund-Eving
(ungefähr 1,5 km entfernt) zeigt die starke Belastungsabnahme
auf kleinem Raum vom Rand des östlichen Hafenbeckens bis
nach Dortmund-Eving.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass im Juli 2010 noch ein
„frischer" Eintrag von dem Firmengelände ENVIO in die Luft
stattgefunden hat.

Dazu haben ...
weitere Abwehungen vom belasteten Firmengelände beigetragen.

... ... ...

Mit freundlichem Gruß
im Auftrag
(Prof. Dr. P. Bruckmann)"

(textliche Hervorhebungen v.m.)


Anmerkungen: Die "Ergebnisse" beruhen auf Immissionsmessungen in
PCB-Messstellen des größeren Hafenbereiches. - Insoweit darf
die Protokollierung der 35. Strafkammer zur oben
beschriebenen "Nichtfeststellbarkeit" einmal intensiv nachgefragt
werden. - Wie gemeint werden darf, können nicht allein
die "alten" PCB-Rückstände des Firmenvorgängers die
PCB-Messungen - mit der auffälligen Steigerung (!) der PCB-Immissionswerte
in den Jahren vor 2010 - erklären,
sondern die in den Jahren der Envio-Produktion
verarbeiteten PCB-Mengen kommen plausiblerweise als neue Quellenursachen in Frage -
dies als eine logischerweise klar verständliche Schlussfolgerung.

Dies wird auch gestützt durch die Tatsache, dass PCB-haltige Gerätschaft
an nicht dazu genehmigten Positionen auf dem Firmengrundstück im Jahre 2010
anläßlich der behördlichen Prüfung vorgefunden wurden.

Wie einer PCB-Ausbreitungsanalyse von Frau Dr. Wurzler vom LANUV entnommen
werden kann, wird auf Basis ihrer Ausbreitungsberechnungen (Programm AUSTAL2000)
nicht ausgeschlossen, dass bis zur Hälfte der gemessenen Immission
außerhalb der Schrott verwertenden Firmen, die nicht identisch mit Firma Envio waren, herrührt.

Die Aussage der 35. Strafkammer über die o.g. "Nichtfeststellbarkeit" etwaiger PCB-Belastungen
kann daher schon seltsam anmuten.

Wenn schon den PCB-belasteten Arbeitnehmern ein professionell zusammengestelltes
Vergleichskollektiv von den öffentlichen Trägern verweigert wurde
- somit der wissenschaftliche Nachweis der gesundheitlichen Schädigung der betroffenen Arbeiterschaft
erschwert wurde - , so stellt sich auch hier bei der oben beschriebenen
"Nichtfeststellbarkeit" ebenfalls die Frage nach den im Strafprozess unvollständig abgerufenen
wissenschaftlichen Möglichkeiten zu einer umfassenden Beurteilung der PCB-Schadstoffquellen
im Hafenbereich.

Für die meisten Bürger ist jedenfalls klar ersichtlich, wie Prof. P. Bruckmann schon im August 2010
formulierte, dass das Envio-Gelände im Hafenbereich zu PCB-Belastungen beigetragen hat, folglich
somit auch verursacht hat.                                    - Fortschreibung v. 22.01.16, R. U. -

 

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Offenes Schreiben an Juristen -
   Besorgnis um die Rechte der Arbeitnehmer und um begründete Gesundheitsrisiken und
   Gesundheitsschäden:

Ein offenes BI-Schreiben datiert mit dem  23. Juni 2015 
- gerichtet an einige der am Envio-Prozess beteiligten Juristen
  sowie nachrichtlich an einen detailliert beschriebenen Verteilerkreis -
wird nach Mitteilungen und Abstimmungen im Kreis der Mitunterzeichnenden 
auch im Web öffentlich hiermit zugänglich gemacht:   

Link zu dem Schreiben:
http://www.pcb-skandal.de/images/Schreiben23Jun2015/Schreiben_an_Juristen_23Jun15.pdf

Bitte, desweiteren zur Erläuterung:
Diese Webunterseite hier wird ebenso wie die Webunterseite ("PCB-Gemische ...")
eigenverantwortlich von R. Uebbing geführt und fortgeschrieben und erhält
daher am Textende einen Vermerk zum Sachstandsdatum.

Wunsch der Mitunterzeichner des oben abrufbaren Schreibens ist unter anderem,
dass die betroffenen Envio-Arbeiter eine zutreffende und angemessene Würdigung
ihrer Rechte erfahren.

Dazu sei es erlaubt, auf einige methodische Vorschläge zu dem Nachweis von
gesundheitlich bezogenen Schädigungspotenzialen infolge der PCB-Gemische hinzuweisen,
in die Diskussion einzubringen und auf nicht weiter verfolgte Analyseverfahren aufmerksam
zu machen  -  weitere Kommentierungen und Erläuterungen später an dieser Stelle.  R.U .

                                                                                         Sachstand v. 13.08.2015


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Fortschreibung im Nachgang zum ENVIO-Gerichtstermin am 19. Aug. 2015:

 

Keine nachweisbaren PCB-Belastungen durch Envio ?
(Wahrheitsfindungen am 19.8.2015)
 
Der Vorsitzende Richter hat am 19.8. im Envio-Prozess
die Ansicht des Gerichtes zu Ursachen von PCB-Belastungen im
Hafenbereich inhaltlich wie folgt protokollieren lassen
 
- richterliche Aussage:
Es kann nicht festgestellt werden, dass etwaige PCB-Belastungen
im Bereich des Dortmunder Hafens von der Fa. Envio verursacht wurden.
 
Zudem wurde zu Beginn des Prozesstages in einem ersten Gerichtsbeschluss
mitgeteilt, dass eine Feststellung von Körperverletzungen infolge
von PCB-Belastungen nicht möglich sei. - Zu einigen wissenschaftlich möglichen
Verfahren zwecks Beweisunterstützung hatte diesbezüglich die BI bereits informiert -
sh. bitte obiges, downloadbares BI-Schreiben an die Juristen v. 23.6.2015 -
dieses Schreiben ist von Vertretern von zwei anderen Bürgerinitiativen mitunterzeichnet
worden, nämlich der BI gegen den "Gift"-Shredder in Kray und der BI gegen die
Sondermülldeponie Eyller Berg in Kamp-Lintfort
.
 
Der protokollierten gerichtlichen Aussage zu "etwaigen PCB-Belastungen" (sh. o.)
im Hafenbereich sollten zwischenzeitlich neue Erkenntnisse zugrunde gelegt worden
sein, dem Autor hier nicht bekannt. - Die am 19.8. aus Richtermund dazu erfolgten,
von mir (mitbekommenen) gehörten Begründungen sind:
 
a) Vorherige, alte PCB-Belastung durch Vorgängerfirmen
(Frage: Wurde dabei die diesbzgl. durchgeführte Geländereinigung vor
etlichen Jahren mitberücksichtigt ?)
 
b) Ein neuer, aktueller hoher Messwert an PCB-Belastung im Hafenbereich,
der somit erst lange nach der Betriebsstilllegung von Envio ermittelt
wurde und nicht von Envio herrühren könne.
(Frage: Wieso können Messwerte aus 2010 auf dem Envio-Gelände ihre Aussagekraft
nachträglich einbüßen, wenn vier Jahre danach z.B. eine PCB-Menge in
den Hafenbereich neu hinein gelangt und auffällt?)
 
c) Andere Emittenten im Hafenbereich.
 
d) ? ...
 
Weitere erhebliche Gründe (wie z.B. alte Messfehler) müssten m.M.n. vorliegen,
um die vom LANUV in seinem Jahresbericht 2010 mitgeteilten, eindeutig
klaren Feststellungen zur Ursächlichkeit seitens des Envio-Betriebes
zu entkräften und obige, protokollierte richterliche Aussage zu begründen -
(dem Autor hier allerdings nicht bekannt) -
daher seien der o.g. richterlichen Aussage folgende öffentlich zugänglichen
Untersuchungsresultate
aus dem LANUV-Bericht 2010 ff zitierend gegenüber gestellt
(alle textliche Hervorhebungen von mir):
 
 
S.90: Aufgrund der festgestellten hohen PCB-Belastungen in
den Wisch- und Ölproben und in den parallel analysierten
Fegeproben (...) war nachgewiesen, dass der Betrieb
nicht genehmigungskonform arbeitete
.

S.91: ... Fegeproben auf Betriebsgeländen von sieben
Firmen in Dortmunder Hafen entnommen. ... ... ...
Ein Vergleich der PCB-Konzentrationen auf den einzelnen
Betriebsbeländen macht deutlich, dass die PCB-Konzentrationen
auf dem Gelände der Firma ENVIO mit 0,45 bis 48 g PCB/kg
mit Abstand die höchsten festgestellten Konzentrationen
aufwiesen
... Bei den PCDD/PCDF-Konzentrationen (Abbildung 5)
überstiegen nur die Stäube auf dem Gelände der Firma ENVIO
die Beurteilungswerte.

S.91: Weil die Stäube in Abhängigkeit von der Staubmenge
und meteorologischen Bedingungen abwehen können,
stellen
die belasteten Industrieflächen eine hochgradige Kontaminationsquelle
für das Umfeld im Bereich des Dortmunder Hafens dar ...


S.91/92: Dabei liegen die auf dem Firmengelände von ENVIO
festgestellten PCB-Konzentrationen um ein Vielfaches höher als auf den
Schrottplätzen, ...

S.94: Im Lauf des Jahres 2010 nahmen die Gesamt-PCB-Einträge
in der Depositon insgesamt stetig ab.  ...
Als Ursache für den deutlichen Rückgang ist in erster
Linie die Schließung der Firma ENVIO im Mai 2010 durch die
zuständige Aufsichtsbehörde anzusehen sowie
die Reinigung von
Betriebsflächen bei ENVIO und bei weiteren Anrainerfirmen,
so dass ENVIO als Hauptverursacher der Umweltbelastung
durch PCB im Dortmunder Hafen anzusehen ist.
 
Eine Abschätzung des Anteils wurde vom LANUV vorgenommen, siehe bitte
Ausbreitungsberechnung von Dr. Sabine Wurzler et al.:
http://www.lanuv.nrw.de/luft/pdf/kompaktkurs/AusbreitungsrechnungenPCB_v2-Wurzler.pdf
Seite 26 der Vortragsfolien:
"Die Berechnung erklart maximal die Hälfte der gemessenen PCB-Deposition.
Es mussen noch weitere Quellen vorhanden sein."
Anmerkung: Dies steht in keinem Widerspruch zur LANUV-Aussage
"Hauptverursacher"
, sondern die Quantifizierung - hier von "maximal die Hälfte
der PCB-Deposition" - bei sieben weiteren möglichen Emittenten unterstützt diese LANUV-Aussage
aus dem Jahresbericht 2010. - Üblicherweise lassen sich in wissenschaftlichen Untersuchungen
Genauigkeitsangaben machen, so dass gewisse Aussagensicherheiten auch hier quantifizierbar
gemacht werden können.
Wie detailliert hat das Dortmunder Gericht die o.g. Ausbreitungsstudie geprüft ?
 
 
http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/gesundheit/pcb/start_pcb/ (Stadt Dortmund):
"Durch mangelhafte Betriebsabläufe und Verstöße gegen die genehmigten Verfahren
bei der Reinigung PCB-haltiger Transformatoren ist es auf dem Gelände der Firma Envio
an der Kanalstraße 25 östlich des Dortmunder Hafens zur Freisetzung
erheblicher Mengen von PCB gekommen
. Zahlreiche Untersuchungen
haben das inzwischen bestätigt
."
Anmerkung: Am 19.8. wurde mir als Prozesszuschauer im Saal 130 dazu
eine Widerlegung nicht deutlich.
Die Verursachersuche für die erhöhten PCB-Belastungen im Dortmunder Hafen ist abgeschlossen. ...
Die Gesamtbewertung ... unter Einbeziehung von zwei Prognos-Gutachten ... erläutert, dass
die Belastungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der Umwelt entscheidend
durch die unzulässige Betriebsweise der Firma Envio und den unsachgemäßen Umgang
mit PCB im Betrieb verursacht wurden.
(Stichhaltige Gründe für obige richterliche Nichtfeststellung zu einer Ursache etwaiger PCB
Belastungen waren am 19.8. für mich nicht erkennbar.)

           

S.10: Durch den nicht genehmigungskonformen Betrieb einer Anlage zur Aufarbeitung hoch
belasteter Transformatoren ist es zu einem erhöhten PCB-Eintrag in die Umgebung
des Dortmunder Hafens,   vor allem aber zu einer deutlichen PCB-Belastung
zahlreicher
Arbeitnehmer gekommen, ...

Ein Anwalt der Verteidigung führte am 19.8. noch aus, dass doch der Envio-Betrieb
ohne Widersprüche
zu der Genehmigungslage stattfand. Dies wird in Kürze weiter
geklärt werden.
 
Auf die fachliche Begründung (im kommenden Urteilsspruch) zu der Nichtfeststellung
von der Ursache "etwaiger PCB-Belastungen" im Dortmunder Hafenbereich
darf man daher sehr gespannt sein.

Fortschreibung 24.8.15 - R.U.
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